Mit der UZ Reise nach Kuba

Reisebericht von Heike Warschun

Am 25.04.2024 ging es los und ich war aufgeregt. Zwar war ich schon mal auf Kuba,
aber das war 8 Jahre her. Am Flughaben traf ich meine Mitreisenden und wir
bekamen das Soligepäck. Es war für alle ein zweites Soligepäck angemeldet worden
und wir hatten kleines Handgepäck, so konnten wir als Handgepäck auch noch
Soligepäck mitnehmen. Im Soligepäck hatten wir Venen- und Blasenkatheter.

Die Mitreisenden waren 3 von der Freundschaftsgesellschaft BRD – Kuba e.V., eine
Genossin aus dem Rheinland und ein Leser der UZ aus dem Norden von NRW.
Unser Flug war gut, aber es dauert halt ca. 10 Stunden, zum Glück konnte ich was
schlafen. Wir sind um ca. 16 Uhr in Havanna gelandet. Es war immer noch der
25.04.2024, da wir unsere Uhren jetzt 6 Stunden vorstellen konnten. Nach dem wir
durch die Kontrollen waren und wir unser Gepäck mit Soligepäck hatten, wartete am
Ausgang unser Reiseleiter.

Zu Anfang musste unser Reiseleiter in die deutsche Sprache wieder reinkommen, da
er durch Corona und persönliche Dinge 4 Jahre keine Gruppe begleitet hatte, dass
legte sich aber nach ein paar Tagen. Weiter war es unterstützend das 2 von uns
recht gut spanisch konnten. Das ist aber kein muss. Ich kann kein spanisch und
wenn die beiden nicht gewesen wären, hätten wir halt zu Anfang mehr nachfragen
müssen.

Bevor es nach Havanna ins Hotel ging, hat einer von uns für alle Geld gewechselt.
Natürlich haben wir regulär an einer Bank getauscht. Das Hotel war groß und es gab
alles was wir brauchten. Es ist natürlich kein drei Sternehotel nach deutschen
Standard, wir sind auf Kuba. Den ersten Abend haben wir genutzt um uns alle was
bekannter zu machen. Im Hotel sind noch eine Genossin und ein Genosse aus
Niedersachsen zu uns gestoßen. Die waren schon eine Woche auf Kuba und hatten
die Rundenreise zuerst gemacht, die wir nach einer Woche Havanna machen sollten.

Am nächsten Morgen fuhren wir zum ICAP (die kubanische
Völkerverständigungsbehörde) in Havanna um unser Soligepäck zu übergeben.
Die Freude war groß, denn es gab nur noch weniger Katheter in dem
Krankenhaus und diese sind nötig für Operationen. Nach einen guten
Mittagessen ging es in eine Grundschule. Wir wurden schon erwartet und die
Kinder haben uns mit einer Vorführung empfangen. Dann haben sie uns die
Schule gezeigt und später im Lehrerzimmer fragen beantwortet.

In den nächsten Tagen ging es so weiter, tauschende von Eindrücken. Wir
waren in einer Musikschule, was mein Sohn, der Kontrabass spielt bestimmt
auch gefallen hätte. Sie haben uns die gesamte Schule gezeigt und sich viel
Zeit genommen, wie immer überall. Weiter haben sie uns einen tollen
musikalischen Eindruck gegeben geplant und von der Jazzgruppe spontan. Es
gibt auf Kuba über 400 Musikschulen, so haben viele, wenn nicht alle, Kinder
die es möchten die Möglichkeit schon früh sich der Musik zu verschreiben.
Dann haben wir eine Universität besucht, wo wir in den Bereich der Kunst
(Malen, Gestalten und Darstellen) einen Einblick bekommen haben.

Weiter haben wir in der Woche in Havanna noch Projekte und Museen
besucht. Das „Museum de la Denuncia“, was die entscheidenden Momente
der Geschichte Kubas aus dem Jahr 1959 in einer angenehmen, dynamischen
und interaktiven Weise ermöglicht. Das Museum „Zentrum Fidel Castro Ruz“,
was mit der neuesten Technik ausgestattet ist und überwältigend alles über
Fidel darstellt. Ich halte es für wertvoll um besonders Kindern und jungen
Menschen auf Kuba alles weiterzugeben. Natürlich durfte auch das
Rummuseum nicht fehlen.

Wir waren immer im Nachmittag so 16 – 17 Uhr wieder im Hotel. So konnte
man noch selber was machen oder ein wenig ausruhen, vor dem Abendessen.
Ich habe dann zum Teil mit den anderen noch was gemacht, wie
Revolutionsmuseum oder alleine noch was durch Havanna laufen. Das geht,
aber man wird schon angesprochen, ob man Geld tauschen möchte, Zigarren
kaufen möchte oder etwas hat, wie Creme, Kugelschreiber oder ähnliches,
was es auf Kuba selten oder nur teuer gibt. Wir haben nicht auf der Straße
getauscht oder was gekauft. Wir haben hier und da was gegeben, bei jedem
geht nicht. Wenn man nichts gibt oder möchte muss man konsequent nein
sagen, was nicht immer einfach ist. Ich empfehle bringt eure Kugelschreiber,
Hygieneprodukte und ähnliches mit nach Kuba. Weiter freuen sich die Kinder
über Bonbons und Spielzeug, es gibt nicht viel.

Jetzt zum tollsten in Havanna bzw. auf der ganzen Reise. Das war die Feier
am 1.Mai zum „internationalen Kampftag der Arbeiterbewegung“. Dafür
mussten wir um 3 Uhr aufstehen den wir muss um 4 Uhr am ICAP in Havanna
sein. Von dort ging es zusammen mit allen anderen Solidaritätsgästen(ca.
2.000 aus 300 Ländern) zum Denkmal für die kubanische Flagge am Malecon.
Wo wir mit etwa 300.000 Kubaner*innen den „internationalen Kampftag der
Arbeiterbewegung“ gefeiert haben. Es ging so früh los, weil ab 7 Uhr ging die
Sonne auf und es wurde heiß.

Dadurch dass wir Solidaritätsgäste waren konnten wir nah an die Bühne und
haben viel gesehen. Was auch richtig toll war, ich hatte an meine Teleskop
Fahnenstange gedacht und meine DKP Fahne und der Genosse hatte eine
größere DKP Fahne mit. So haben wir (ich am meisten, danke Genosse) die
DKP Fahne schwenken können. Besonders haben ich geschwenkt, als am
Ende von allen die Internationale gesungen wurde. Es war ganz tolles Gefühl.
Danach zogen die meisten Solidaritätsgäste zu einer gemeinsamen Feier ins
Casa de la Amistad (Haus der Freundschaft).

Am nächsten Tag waren wir mit vielen anderen Solidaritätsgästen auf der
Konferenz für die Solidaritätsgäste. Da gab es Reden von internationalen
Gästen und von Miguel Diaz Canel und Workshops. Es wurde alles über
Kopfhörer ins Englische übersetzt. Am Ende haben wir natürlich alle
zusammen wieder die Internationale gesungen und es war wieder so toll. Das
werde ich bestimmt nie vergessen.

In der zweiten Woche haben wir Havanna verlassen und es ging auf die
Rundreise. Die meisten von uns hatten auch genug von der großen Stadt.
Was nicht heißen soll, dass es nicht gut war.

Es ging von Havanna Richtung „Schweinebucht“ bis zur Kleinstadt Giron, dort
sind wir ins Museum „victoria del purblo y del socialismu“ (Sieg der Stadt und
des Sozialismus). An dem Abend war ich dann noch in der Karibik baden. Am
nächsten Tag ging es weiter nach Cienfuegos. Unsere Hotelanlage war in der
Nähe von Cienfuegos und wir bleiben dort 3 Nächte. Wir besuchten ein
Zentrum für Klimaforschung „Centro de Estudios Ambientales de Cienfuegos“,
was sehr interessant war. Dass größte Problem für die weitere Forschung des
Zentrum ist dauerhaft Storm zuhaben. Denn gerade auf dem Land gibt es
immer wieder Stromausfälle, meistens angekündigt aber auch ohne
Ankündigung.

Das Energieproblem ist das was gerade am meisten beeinflusst. Deshalb war
die Feier zum 1.Mai auch nicht auf dem Platz der Revolution, sondern auf
mehren Plätzen in allen Städten. Es gibt nicht genug Benzin, dass alle
Kubaner*innen nach Havanna fahren können. Unser Fahrer musste auch
immer gucken, wo er tanken konnte, aber gerade für Touristen klappt das.

Ein weiterer Besuch war das Biosphärenreservat El Nicho. Da sind wir mit
einen Lastwagen mit Sitzen auf der Ladefläche hingefahren. In dem Reservat
gab es einige Pflanzen, aber am tollsten war der Wasserfall und da waren
auch viele Kubaner*innen auf Sonntagsausflug zum Baden. Dann war wir von
da aus auch in Trinidad. Trinidad hat ein anderes Stadtbild, hier gibt es im
Stadtinneren nur Kopfsteinpflaster und da dürfen keine Autos fahren. Auch ein
Besuch des Tales der Zuckermühlen stand auf dem Programm, da konnten
wir einen Turm besteigen und hatten eine gute Aussicht.

Besonders begeistert haben mich in allen Städten die Besucher der ICAPs. Es
gab immer ein informatives Gespräch und wir konnten Fragen stellen. Wir
waren überall sehr willkommen und in Cienfuegos hat mich noch positiv
überrascht, da hang eine DKP Fahne. Natürlich haben wir in allen Städten
auch einen Stadtrundgang gemacht, mal klein und mal was mehr.

Nach den 3 Nächten ging es weiter nach Santa Clara, wo wir natürlich das
„Mausoleum von Comandante Ernesto Che Guevara“ besuchten und den
Panzerzug (Tren Blindado). Das war auch wieder toll, weil die Frau vom ICAP
es organisiert hat, dass 2 Zeitzeugen vor Ort waren. Die Zeitzeugen waren
zwar nicht mehr die jüngsten, aber sehr informativ und sie haben uns die
Absperrungen geöffnet. So konnten wir alles noch besser und näher sehen.

Hier blieben wir nur eine Nacht um am nächsten Tag über Matanzas wieder
nach Havanna zu fahren. In Matanzas haben wir das Kulturprojekt Failde
besucht. Leider blieb hier wenig Zeit beim ICAP. Meine DKP Fahne habe ich
dann beim ICAP in Matanzas gelassen, damit sich dann ein/e Genoss*in auch
freuen kann, wenn im ICAP in Matanzas eine DKP Fahne hängt.

In Havanna haben wir dann unseren letzten Abend mit Rum ausklingenlassen.
Am letzten Tag, bevor es zum Flughafen ging, sind wir noch zu einem
längeren Abschlussgespräch ins ICAP in Havanna, der Austausch war wieder
gut.

Positiv überrascht hat mich auch, dass ich nicht mehr viel Geld brauchte auf
Havanna. Wir brauchten nur 1 Mittagessen selber bezahlen, sonst war alles
an Mahlzeiten im Preis. Natürlich gibt man noch Geld für Souvenirs und
Getränke aus.

Das war meine 2 Reise nach Kuba, aber bestimmt nicht meine letzte. Ich kann
es nur jedem empfehlen. Nehmt euch die Zeit und macht so eine Reise nach
Kuba.

UZ = Unsere Zeit (Wochenzeitung der DKP)